Projekt: Schrottalpine soll was Besseres werden

Stand: 16.11.2004




Start 24.10.2004 10:10 Uhr: Bestandaufnahme. Heckspoiler fehlt, Front kaputt, Scheinwerferblenden fehlen, hinterer Karosseriehalter von oben durchgeschraubt, Lack hinüber.

Klebestellen der Anbauteile mit Messerspitze abhebeln.

Alle Anbauteile ausbauen und verwahren.

Karosserie ist nackt und mit warmem Wasser, Spüli und Zahnbürste gereinigt.
Die Decals habe ich mit Lappen, Waschbenzin, Schleifpapier und Fingernägeln entfernt.
Erste Entscheidung: Die Alpine wird nicht originalgerecht restauriert. Ihr Heck ist zum guten Fahren zu lang und / oder einen Tick zu breit. ich werde sie frei gestalten.

Die Bruchkanten werden mit einer flachen Schlüsselfeile etwas geglättet.

Das Heck wird gekürzt. Seitlich Keile eingeschnitten.

Das Heck habe ich mit heißem Wasser erwärmt. Die geschmeidiger gewordenen Seitenteile klebe ich mit Sekundenkleber wieder an die neue Heckkontur.

Aus Patex - Klebe - Knete wird ein neuer Heckabschluss modelliert. Ich entschied mich für eine gerade Abrißkante. Vielleicht setze ich die Rücklichter hier später wieder ein.
Das Einkleben des Karosseriehalters mit der gleichen Masse ist ein Fehlversuch. Um ihn kümmere ich mich erst viel später wieder. Das Bohrloch ist jetzt dafür auch schon gefüllt.

Auch die Schnauze forme ich neu. Dafür nehme ich ein neues Stück Knete. Hat man die Komponenten ertsmal vermengt, bleiben einem nur etwa 10 Minuten Verarbeitungszeit. Pause 24.10.2004 11:47 Uhr

Start 24.10.2004 12:50 Uhr: Nach einer Stunde schnitze ich grob die Kanten gerade. Ich sollte das Zeugs doch noch weiter trocknen lassen, bevor ich weitermache. Pause 24.10.2004 12:58 Uhr

Start 24.10.2004 18:50 Uhr: Jetzt kann ich wirklich anfangen, die Form rauszuarbeiten. Grobe Überstände schnitze ich ...

... den Rest schmirgel ich mit 240er Papier. Dauert ewig.

Zur Abwechslung und um nicht mehr mit zu schmirgeln als nötig, schaue ich mal, was von den vorderen Radausschnitten weg muss.

Ich staune immer wieder, wieviel entfernt werden muss. Das erledige ich natürlich wieder mit meinem Messerchen.

Schleife jetzt wieder an Heck und Schnauze weiter, bis die Konturen stimmen.
Es bleiben ein paar Dellen und eine fühlbare Kante am Übergang zwischen Klebemasse und Plastik. Hinten sind auch noch Löcher geblieben, wo einst der Spoiler saß.

Relativ großzügig spachtel ich das alles zu. Nun muss ich wieder mal trocknen lassen.

Mir fiel aber auf, daß die ganze Karosserie in sich verzogen ist. Das will ich gleich noch ändern.

In heissem Wasser erwärme ich die Karosserie, verdrehe sie entgegengesetzt und kühle sie in kaltem Wasser ab. Das muss ich mehrmals wiederholen, bis es passt.

Sieht jetzt gerade genug aus. Ich befürchte aber, dass es sich noch wieder etwas zurück verdreht. Pause: 24.10.2004 21:59 Uhr

Start: 25.10.2004 14:36 Uhr Das Heck ist geschliffen. Erst mit dem groberen, dann mit feinerem Papier. Fast keine Unebenheiten mehr sicht- oder fühlbar.

Die Front habe ich ebenso bearbeitet. Die dunklen Flecken sind in der Klebeknete selbst entstanden, aber die ganz hellen Flächen zeigen den Feinspachtel. Die Karosserie steht vor ihrer nächsten und letzten Spachtelrunde.

Was jetzt folgt, ist nicht empfehlenswert! Bisher habe ich meinen flüssigen Feinstspachtel mit Pinsel da aufgebracht, wo ich ihn für nötig hielt. Diesmal wollte ich ganz pfiffig die gesamte Karosserie damit spritzen. Der Gedanke dabei: Ich fülle auch feinste Unebenheiten, die immer in Originalkarosserien überall sind, mit und habe auch eine Grundierung, auf die ich sonst ja verzichte.

Der Haken an der Idee: Der Spachtel ist in zu leicht flüchtigem Mittel gelöst, das noch in der Luft trocknet. Meine Karosserie ist jetzt rauh wie 120er Schmirgelpapier und ich habe ewig mit Zahnstocher, Nadel und Fingernägeln zu tun, bis meine Spritzpistole wieder sauber ist. Pause: 25.10.2004 16:40

Start: 25.10.2004 16:40 Uhr Mit 600er Papier glätte ich alles wieder.

Unglaublich, wieviele Ritzen es gibt. Sie zu schleifen ist aber wichtig, damit der Wagen nachher nicht zu grob aussieht.

Immerhin habe ich im Heckbereich erreicht, dass die schwierigen, superfeinen Unebenheiten zu sind. Die hätte man nach dem Lackieren wahrscheinlich wieder gut gesehen. Hier verlief die ursprüngliche Gußnaht, die beim Original vom Spoiler verdeckt ist.

Nun ist alles auch noch mit einem 1200er Schleifschwamm geschliffen und wunderbar glatt. Schön kann man die unterschiedlichen Spachtel an ihren Farben erkennen und sieht, wo sie sinnvoll waren.

Am Karosseriehalter ist noch die Klebeknete als Fuß. Sieht nicht schön aus, gibt aber noch mehr Halt zum Einkleben. Zusätzlich gebe ich noch Sekundenkleber rundherum und streue Filler drauf. Das bricht bestimmt nicht mehr. Wahrscheinlich habe ich eher übertrieben. Pause 25.10.2004 18:12 Uhr

Start: 25.10.2004 22:30 Uhr Die Rücklichter möchte ich gerne wieder verwenden. Ich schneide ihre Haltepins ab und schnitze die erste Aussparung ins Heck.

Erst kommt mir das zu fummelig vor und ich frage mich, ob ich das Loch nicht schnell wieder dicht spachtel. Aber nach ein paar Minuten habe ich das zweite Loch fast fertig. Hier und da mit der Messerspitze noch einen Span abkratzen und ich kann Anprobe machen.

Passt! Die sind jetzt nur grob reingesetzt. Nach jedem Lackiergang werde ich sie etwas feiner anpassen. Endgültig kommen sie vor dem Klarlack rein. Ich glaube, das wird gut aussehen. Pause 25.10.2004 23:19 Uhr

Start: 26.10.2004 14:05 Uhr War wieder im Bastelladen und habe mich für Farben entschieden. Der Wagen soll zweifarbig werden. Der Mittelbereich von oben rot, die Seitenteile grün. Wo ich die Trennlinie legen werde, muss ich mal sehen. Wahrscheinlich genauso, wie ich es schon mal bei einer anderen Alpine tat.
Vor dem Lackieren habe ich die Karosserie nochmal mit Waschbenzin abgewischt und dann halt von oben gespritzt. Wichtig natürlich, dass ich auch von unten / innen die Airbox mit einfärbte. Jetzt wird das Ganze erstmal ein paar Tage trocknen müssen. Pause 26.10.2004 14:21 Uhr

Start: 29.10.2004 14:30 Uhr Der Wagen wird jetzt für den 2. Lack vorbereitet.
Wahrscheinlich wird das Abklebeband den vorhandenen Lack etwas unansehnlich machen. Um das zu vermeiden, müßte ich mindestens noch 3 Tage warten. Aber der Klarlack wird das nachher sowieso alles schön glänzend machen.
Beim Abkleben muss man vor allem bei den Fugen und Rillen aufpassen, dass das Band gut anliegt, damit keine Farbe darunter laufen kann.

Dieses spezielle Abklebeband ist zwar schön flexibel, aber alle Konturen kann ich damit auch nicht richtig nachbilden. Ich stückel deswegen eine Linie aus vielen Abschnitten zusammen und eventuelle Unrundungen arbeite ich mit Cuttermesser und Pinzette nach.

Ist alles, was rot bleiben soll, abgeklebt, lehne ich mich nochmal eine Weile entspannt zurück und begutachte die Form insbesondere hinsichtlich ihrer Symmetrie und Harmonie.

Als Kontrast zum Rot habe ich jetzt doch einen königsblauen Lack gewählt. Ich beginne immer hinten, fahre an den Seiten und vorne fort, um erst dann von oben zu spritzen.

Etwa eine Stunde lasse ich die Karosserie jetzt trocknen, dann ziehe ich vorsichtig das Abklebeband ab. Pause: 29.10.2004 15:09 Uhr

Start: 29.10.2004 13:32 Uhr Das Band schon zu entfernen ist natürlich etwas riskant. Dafür können sich Lackkanten jetzt noch wieder etwas glätten. Und außerdem bin ich ja neugierig.
Die Rillen und die Linie der Kante sind super gelungen. Dafür habe ich Depp vergessen, die Airbox von unten dicht zu machen. Egal, wird mit Pinsel nachlackiert.

Ab jetzt benötige ich meinen feinsten Malpinsel. An Farben stehen mir die Farbreste von diversen Karosserielackierungen zur Verfügung. Den Kopf hält eine Kombizange. Pause: 29.10.2004 15:45 Uhr

Start: 02.11.2004 21:08 Zunächst mache ich meinen Fehler gut und mache die Airbox wieder rot.

In mehreren Schritten bemale ich dann den Fahrer. Natürlich muss man immer gut überlegen, welche Kante sichtbar bleiben wird, und somit genau zu malen ist, und welche sowieso noch übergepinselt wird.

Jede Farbe lasse ich etwas trocknen. Und zwar so lange, wie ich in der Zwischenzeit für das jeweils andere Objekt ( abwechselnd Kopf und Restfahrer ) brauche.

Das Verchromen folgt. Von der teuren Bare Metal Folie braucht man nur winzige Mengen für sehr schöne Wirkung. Zahnstocher, Pinzette, Cuttermesser und ruhige Finger sind die nötigen Werkzeuge. Vor allem die Übergänge zwischen den dünnen Streifen sind nervenaufreibend. ( Im Bild ein Beispiel für NICHT passenden Übergang, mit Hilfe der fotografierenden Hand korrigiere ich das schon noch. )

Die Anbauteile kommen wieder ran. Die Kleinteile klebe ich von der Rückseite mit Sekundenkleber. Für den Kopf erhitze ich einen Schraubenzieher und drücke den Hals von unten platt, so daß er sich noch drehen kann.

Die Rücklichter klebe ich ebenfalls ein - ich muss zum Glück nichts weiter anpassen, da ich anfangs sorgfältig genug arbeitete.
Zwischendurch habe ich noch die letzten Details des Fahrers, wie die Schnallen am Gurt, nachgemalt.

Da ich dem Lack immer zu wenig Trockenzeit gönnte, habe ich einige Riefen in der Karosserie.
Mit einem in Lackverdünner getränktem Wattestäbchen reibe ich ihn wieder glatt. Vorsicht: Damit kann man den Lack auch sehr leicht stellenweise ganz abreiben. Pause: 03.11.2004 17:53 Uhr

Start: 04.11.2004 22:36 Uhr Testweise montiere ich die Karosserie auf das gewünschte Chassis. Es passt natürlich nicht. Erstens ist sie wieder verzogen und zweitens ist der hintere Radlauf zu eng.

Den Radlauf weite ich mit Dremel und Schleifpapier.

Montiert lege ich den Wagen auf die heiße Heizung. Hoffe, daß die Karosserie so in Form kommt und bleibt.Pause: 04.11.2004 22:48 Uhr

Start: 05.11.2004 14:56 Uhr Der Lack wurde weich und hat ganz toll die Struktur des untergelegten Tuches angenommen. Mit feinem Schleifpapier glätte ich die Auflagestellen wieder.

An den Radläufen und den beschädigten Lackstellen male ich die Karosserie von Hand erneut an.
Wenn das ein wenig getrocknet ist, müßte ich endlich bereit zum Klarlackieren sein. Pause: 05.11.2004 15:20 Uhr

Start: 06.11.2004 16:30 Uhr Habe den Kopf wieder abgenommen, damit der Klarlack besser im Fahrerraum verteilt werden kann. In eine leere Filmdose habe ich mit einer Messerspitze eine prima Kopfhalterung geschlitzt.
Erst nebel ich die Teile nur leicht deckend ein und lasse das eine Zigarettenlänge ( im Nachbarraum die Länge probieren! ) trocknen. Jetzt erst lackiere ich fertig. Pause: 06.11.2004 17:15 Uhr

Start: 09.11.2004 20:49 Uhr Der aggressive Klarlack hat an ein paar Stellen den Farblack durchscheinend werden lassen. Und zwar da, wo die Farbe sehr dünn war, z.B. in engen Rillen. Solche Stellen bessere ich mit dem Pinsel aus. Pause: 09.11.2004 20:58 Uhr

Start: 11.11.2004 14:25 Uhr Mit einem feinen ( 800 ) Schleifpad schleife ich die gesamt Karosserie leicht an. Danach wird sie mit warmem Wasser und Spüli sorgfältig gereinigt. Ich weiss noch nicht, welches die beste Entfettungsmethode ist. Bisher klappten alle sehr gut.

In einem Zug sprühe ich die Karosserie wieder mit Klarlack ein. Für den Kopf reicht mir die erste Schicht. Pause: 11.11.2004 14:42 Uhr

Start: 16.11.2004 11:15 Uhr Habe mich für ein Chassis mit Bühlermotor umentschieden. Damit ist mehr Platz zwischen den Haltern der vorderen Führungshörner und der Karosserie. Insgesamt sitzt sie aber noch zu hoch, was bedeutet, dass ich die Chassishalter kürzen muss.

Der Kopf kommt wieder rein und der Wagen wird auf das Chassis geschraubt. Noch eine letzte Politur ( ich bevorzuge zweifädige Kaschmirwolltücher ).
Ende: 16.11.2004 11:43 Uhr